Fraport AG: Umsatz und Gewinn 2020 stark von COVID-19-Pandemie betroffen

Frport AG: Umsatz und Gewinn 2020 stark von COVID-19-Pandemie betroffen
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Geschrieben von Harry Johnson

Der Frankfurter Flughafen ergreift umfangreiche Gegenmaßnahmen, um die Kosten zu senken

  • Laut Fraport AG führt ein Verkehrseinbruch zu einem negativen Konzernergebnis
  • Fraport hat auf allen Ebenen verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Kosten im Rahmen der Covid-19-Pandemie zu senken
  • Fraport reduzierte die Betriebskosten spürbar um fast ein Drittel

Im Geschäftsjahr 2020 (Ende 31. Dezember) hatte die Covid-19-Pandemie erhebliche Auswirkungen auf die finanzielle Leistung des Fraport-Flughafenunternehmens. Aufgrund des stark rückläufigen Passagierverkehrs sowohl am Frankfurter Flughafen als auch auf den Flughäfen des Konzerns weltweit ging der Konzernumsatz im Berichtszeitraum um mehr als die Hälfte zurück. Das Konzernergebnis (Reingewinn) fiel erstmals seit 20 Jahren wieder in den negativen Bereich und erreichte - trotz umfangreicher Kosteneinsparungsmaßnahmen - minus 690.4 Mio. €.

Fraport AGDer Vorstandsvorsitzende, Dr. Stefan Schulte, sagte: „Wir blicken auf ein äußerst herausforderndes Jahr 2020 zurück. Wie kaum eine andere Branche wurde die Luftfahrt von der Covid-19-Pandemie schwer getroffen. Trotzdem sehen wir jetzt das Licht am Ende des Tunnels. Die Einführung von Impfprogrammen und die größere Verfügbarkeit von Testoptionen bieten die Voraussetzungen für eine Erholung des Flugverkehrs - spätestens ab diesem Sommer. Die Menschen wollen endlich wieder reisen, während die Fluggesellschaften bereit sind, ihre Kapazitäten auszubauen. Gleichzeitig haben wir unser Unternehmen neu ausgerichtet, um schlanker und agiler zu werden. Deshalb werden wir aus dieser historischen Krise noch stärker hervorgehen. Als Betreiber der Frankfurt Flughafen Dank unserer weltweiten Flughafenflughäfen sind wir gut positioniert, um vom Relaunch des Flugverkehrs in vollem Umfang zu profitieren, während unsere langfristigen Wachstumsperspektiven intakt bleiben. “

Verkehrseinbruch führt zu negativem Konzernergebnis

Im Jahr 2020 sank der Passagierverkehr am Frankfurter Flughafen (FRA) gegenüber dem Vorjahr um 73.4 Prozent auf 18.8 Millionen Reisende. Die Passagierzahlen an den Flughäfen der Fraport-Gruppe weltweit waren ebenfalls deutlich rückläufig. Die Rückgänge reichten von minus 34 Prozent am chinesischen Flughafen Xi'an bis zu minus 83 Prozent am slowenischen Flughafen Ljubljana. Entsprechend verringerte sich der Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr um 54.7 Prozent auf 1.68 Milliarden Euro. Bereinigt um die Einnahmen aus dem Bauwesen im Zusammenhang mit kapazitiven Investitionen in Fraport-Tochtergesellschaften weltweit (basierend auf IFRIC 12) ging der Konzernumsatz um 55.4 Prozent auf 1.45 Milliarden Euro zurück. 

Als Reaktion darauf reduzierte Fraport die betrieblichen Aufwendungen (bestehend aus Materialkosten, Personalaufwendungen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen) spürbar um fast ein Drittel, bereinigt um die zusätzlichen Aufwendungen für Personalabbaumaßnahmen. Damit konnte Fraport im Geschäftsjahr 48.4 ein leicht positives EBITDA (vor Sondereinflüssen) von 2020 Mio. € erzielen, was einem Rückgang von 95.9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Unter Berücksichtigung der zusätzlichen Aufwendungen von 299 Mio. € für Personalabbaumaßnahmen verringerte sich das Konzern-EBITDA im Jahr 2020 auf minus 250.6 Mio. € (2019: 1.18 Mrd. €). Das Konzern-EBIT ging auf minus 708.1 Mio. € (2019: 705.0 Mio. €) zurück, während das Konzernergebnis (Reingewinn) minus 690.4 Mio. € (2019: 454.3 Mio. €) betrug.

Kosten und Investitionen deutlich reduziert

Fraport hat auf allen Ebenen verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Kosten im Rahmen der Covid-19-Pandemie zu senken. Durch die Eliminierung von Ausgaben, die für den Betrieb nicht wesentlich sind, spart Fraport nicht personelle Kosten (für Materialien und Dienstleistungen) zwischen 100 und 150 Millionen Euro pro Jahr. Gleichzeitig hat Fraport eine Reihe von Investitionen, insbesondere in seiner Frankfurter Heimatbasis, verkleinert oder storniert und damit die damit verbundenen Investitionen mittel- und langfristig um 1 Mrd. EUR reduziert. Fraport setzt den Bau des neuen Terminals 3 am Frankfurter Flughafen fort, um die erwartete langfristige Nachfrage zu befriedigen. Der Zeitrahmen für den Bau des neuen Terminals wurde jedoch verlängert. Das Terminal 3 - bestehend aus dem Hauptgebäude mit den Pfeilern G, H und J - soll nun 2026 in Betrieb gehen.

Ein schlankeres und agileres Unternehmen

Zusätzlich zu den Maßnahmen zur Kosteneinsparung mit sofortiger Wirkung hat Fraport begonnen, seine gesamte Geschäftsorganisation und -struktur anzupassen, um das Unternehmen schlanker und agiler zu machen. Diese Neuausrichtung umfasst rund 300 Maßnahmen zur Rationalisierung von Prozessen, zur Bündelung von Funktionen und zur Schaffung einer schlankeren und flexibleren Unternehmensstruktur. Auf sozial verantwortliche Weise wird Fraport vor allem bis Ende 4,000 rund 2021 Stellen abbauen und damit die Personalkosten gegenüber 250 um bis zu 2019 Millionen Euro senken. Bis 2,200 wurden bereits rund 2020 geplante Personalabbau realisiert 1,600 Mitarbeiter haben zugestimmt, das Unternehmen im Rahmen eines Entlassungsprogramms zu verlassen, das aus Abfindungspaketen, Vorruhestandsregelungen und anderen Maßnahmen besteht. Ein weiterer Personalabbau wird durch regelmäßige Personalschwankungen erreicht.

Fraport wird weiterhin ein Kurzarbeitsprogramm (Deutsches Kurzarbeitsprogramm) betreiben, um die Personalkosten vorübergehend zu senken. Seit der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2020 sind rund 80 Prozent der Mitarbeiter der Fraport AG-Muttergesellschaft und anderer großer Konzernunternehmen in Frankfurt kurzfristig beschäftigt. Dies bedeutet eine durchschnittliche Arbeitszeitverkürzung von etwa 50 Prozent, gemessen an der Verfügbarkeit

le Stunden. Das Kurzzeitarbeitssystem bietet Fraport auch die notwendige Flexibilität, um den Personalbestand schnell zu erhöhen, sobald sich der Flugverkehr erholt. 

Die Liquiditätsreserven von Fraport erhöhten sich

Fraport hat im Geschäftsjahr 2.9 zusätzliche Finanzmittel in Höhe von rund 2020 Mrd. EUR aufgebracht. Mit mehr als 3 Mrd. EUR in bar, zugesagten Kreditlinien und anderen verfügbaren Finanzmitteln ist das Unternehmen gut positioniert, um die aktuelle Krise zu bewältigen und die notwendigen Investitionen für die Zukunft zu tätigen. Fraport wird weiterhin den Kapitalmarkt nutzen, um ein hohes Maß an Liquidität aufrechtzuerhalten.

Outlook

Für das laufende Geschäftsjahr prognostiziert der Fraport-Vorstand einen Verkehr am Frankfurter Flughafen von unter 20 Millionen bis zu 25 Millionen Passagieren. Der Konzernumsatz wird voraussichtlich 2 rund 2021 Milliarden Euro erreichen. Das Unternehmen prognostiziert ein Konzern-EBITDA zwischen 300 und 450 Millionen Euro. Das Konzern-EBIT wird voraussichtlich leicht negativ sein, während das Konzernergebnis (Nettogewinn) ebenfalls im negativen Bereich bleiben wird. Diese beiden Leistungsindikatoren werden sich jedoch im Vergleich zu 2020 deutlich verbessern. Angesichts der massiven anhaltenden Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und des erwarteten negativen Konzernergebnisses wird der Vorstand von Fraport dem Aufsichtsrat und der Hauptversammlung Vorschläge unterbreiten im Geschäftsjahr 2020 keine Dividende für das laufende Geschäftsjahr 2021 auszuschütten.

Über den Autor

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Harry Johnson

Harry Johnson war der Zuweisungsredakteur für eTurboNews seit mehr als 20 Jahren. Er lebt in Honolulu, Hawaii, und stammt ursprünglich aus Europa. Er schreibt und berichtet gerne über Nachrichten.

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