Die Lufthansa Group erwartet in diesem Jahr einen Rekordsommer für Urlaubsreisen

Die Lufthansa Group erwartet in diesem Jahr einen Rekordsommer für Urlaubsreisen
Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG
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Geschrieben von Harry Johnson

Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG, sagte:

„Die Welt wird derzeit Zeuge der Bedeutung des Verständnisses und der Zusammenarbeit zwischen den Menschen. Die Luftfahrt leistet dazu einen wichtigen Beitrag – sie stärkt den Austausch zwischen den Menschen. Wir setzen unsere Mission fort, Menschen, Kulturen und Volkswirtschaften nachhaltig zu verbinden.

Die Einschränkungen des Flugverkehrs sind weitgehend überwunden. Jetzt haken wir die Krise gedanklich ab und gehen wieder voran – fokussierter, effizienter und nachhaltiger als vor der Pandemie. Gerade die vergangenen Wochen haben deutlich gezeigt, wie groß die Reiselust der Menschen ist. Die Neubuchungen steigen von Woche zu Woche – bei Geschäftsreisenden, aber vor allem bei Urlaubs- und Freizeitreisen.

Lieferketten auf der ganzen Welt sind immer noch unterbrochen, während die Nachfrage nach Frachtkapazität hoch bleibt. Damit treffen wir unsere strategische Entscheidung, Lufthansa weiter zu stärken Kastenwagen noch wertvoller.“

Ergebnisse des ersten Quartals 2022

Das Lufthansa Group von der Ausbreitung der Omicron-Variante im Laufe des ersten Quartals 2022 erholt. Nachdem der Jahresbeginn noch von hohen Infektionszahlen insbesondere in den Heimatmärkten des Konzerns belastet war, setzte vor allem im März eine deutliche Erholung der Kundennachfrage ein. Neben einer hohen touristischen Nachfrage verzeichnete auch das Geschäftsreisesegment eine zunehmende Erholung. 

Im Vergleich zum Vorjahr hat der Konzern seinen Umsatz auf 5.4 Milliarden Euro mehr als verdoppelt (Vorjahr: 2.6 Milliarden Euro). Das bereinigte EBIT betrug 591 Millionen Euro und verbesserte sich damit trotz der Auswirkungen der Pandemie auch gegenüber dem Vorjahresquartal spürbar (Vorjahr: 1.0 Milliarden Euro). Die Adjusted EBIT-Marge stieg entsprechend auf 11.0 Prozent (Vorjahr: -40.9 Prozent). Auch der Jahresüberschuss verbesserte sich mit 584 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahresquartal (Vorjahr: 1.0 Milliarden Euro).

Konzern-Airlines vervierfachen Passagierzahlen

Die Zahl der Passagiere an Bord der Konzern-Airlines hat sich im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als vervierfacht. Zwischen Januar und März begrüßten die Airlines der Lufthansa Group 13 Millionen Passagiere an Bord (Vorjahr: 3 Millionen).

Aufgrund der stark gestiegenen Nachfrage nach Flugreisen im ersten Quartal wurde auch die verfügbare Kapazität gegen Ende des Quartals deutlich erhöht. Zwischen Januar und März 2022 lag die Kapazität der Passagierfluglinien im Durchschnitt bei 57 Prozent des Vorkrisenniveaus (171 Prozent mehr als im Vorjahr).

Das Adjusted EBIT der Passagierairlines betrug -1.1 Milliarden Euro (Vorjahr: -1.4 Milliarden Euro). Belastet wurde das Ergebnis durch niedrige Sitzladefaktoren insbesondere zu Quartalsbeginn, steigende Treibstoffkosten und den Wegfall der Kurzarbeitergelder im Vorjahr. Die Renditen lagen jedoch nahe am Vorkrisenniveau. Auf der Langstrecke übertrafen die Renditen sogar das Niveau von 2019.

Lufthansa Cargo weiterhin stark, Lufthansa Technik erzielt deutlich positives Ergebnis

Die positive Ergebnisentwicklung im Geschäftsfeld Logistik setzte sich im ersten Quartal 2022 fort. Die weltweiten Frachtkapazitäten sind weiterhin durch die fehlende Laderaumkapazität von Passagierflugzeugen und Störungen in den globalen Lieferketten begrenzt, während die Nachfrage weiterhin hoch ist. Davon profitierte Lufthansa Cargo, die erneut ein Rekordergebnis erzielte. Das bereinigte EBIT stieg im ersten Quartal um 57 Prozent auf 495 Millionen Euro (Vorjahr: 315 Millionen Euro).
 
Das Geschäft von Lufthansa Technik hat sich im ersten Quartal 2022 weiter erholt. Die Nachfrage nach Wartungs- und Reparaturdienstleistungen stieg, da sich die Fluggesellschaften weltweit auf eine weitere Markterholung in den kommenden Monaten vorbereiten. Lufthansa Technik erzielte im ersten Quartal 120 ein positives Adjusted EBIT von 2022 Millionen Euro (Vorjahr: 45 Millionen Euro). Damit verbesserte der Geschäftsbereich sein Ergebnis um 167 Prozent.  

Das Ergebnis der LSG Group lag mit einem Adjusted EBIT von unter Vorjahr 
-14 Mio. Euro (Vorjahr: -8 Mio. Euro) aufgrund fehlender staatlicher Unterstützungsmaßnahmen in den USA. Ohne diesen Effekt hätte sich das Ergebnis verbessert. 

Starker freier Cashflow, Liquidität steigt weiter 

Im Laufe des ersten Quartals 2022 stieg die Zahl der Buchungen stark an – insbesondere zum Ende des Quartals. Viele Menschen haben in dieser Zeit ihre lang ersehnten Oster- und Sommerferien gebucht. Getrieben vom hohen Buchungseingang war der bereinigte Free Cashflow mit 780 Millionen Euro deutlich positiv (Vorjahr: -953 Millionen Euro). Infolgedessen sank die Nettoverschuldung zum 8.3. März 31 auf 2022 Milliarden Euro (31. Dezember 2021: 9.0 Milliarden Euro).

Ende März 2022 belief sich die verfügbare Liquidität des Unternehmens auf 9.9 Milliarden Euro. Damit liegt die Liquidität weiterhin über dem Zielkorridor von 6 bis 8 Milliarden Euro. Darin noch nicht enthalten ist die Unterzeichnung einer revolvierenden Kreditfazilität Anfang April, die das Volumen der verfügbaren Kreditlinien um 1.3 Milliarden Euro erhöht. Ende Dezember 2021 belief sich die verfügbare Liquidität der Lufthansa Group auf 9.4 Milliarden Euro.

Aufgrund der positiven Liquiditätsentwicklung beabsichtigt das Unternehmen, die Stabilisierungsmaßnahmen in der Schweiz vorzeitig im zweiten Quartal zu beenden. SWISS hatte per Ende des ersten Quartals 210 Millionen Schweizer Franken der staatlich gedeckten Kreditfazilität in Höhe von insgesamt 1.5 Milliarden Schweizer Franken in Anspruch genommen. Nach Rückzahlung des gezogenen Teils wird die gesamte Kreditlinie vollständig gekündigt.

Remco Steenbergen, Finanzvorstand der Deutschen Lufthansa AG: 

„Die Nachfrage hat sich in den letzten Wochen schneller und stärker als erwartet erholt. Der aktuelle Buchungsstand stimmt uns zuversichtlich, dass sich unsere Finanzergebnisse in den kommenden Quartalen weiter verbessern werden.

Steigende Kosten müssen wir an die Kunden weitergeben. Darüber hinaus wird die Umsetzung der verbleibenden Kostensenkungsmaßnahmen in Höhe von gut einer halben Milliarde Euro dazu beitragen, unser Unternehmen im aktuell unsicheren Umfeld möglichst widerstandsfähig zu machen.“

Outlook

Die Reiselust der Menschen ist groß. In den vergangenen Wochen wurden so viele Flugtickets gekauft wie noch nie seit Beginn der Pandemie. In der vergangenen Woche (KW17) verkaufte das Unternehmen in einer Woche mehr Flugtickets als im gleichen Zeitraum 2019. Mit über 120 klassischen Urlaubszielen bieten die Airlines der Lufthansa Group so viel Auswahl an touristischen Zielen wie nie zuvor. Besonders gefragt sind Destinationen in den USA, Südamerika und im Mittelmeerraum. In diesem Sommer werden voraussichtlich mehr Menschen als je zuvor mit den Airlines der Lufthansa Group in den Urlaub fliegen. Auch das Geschäftsreisevolumen im Konzern soll sich bis zum Jahresende auf rund 70 Prozent des Vorkrisenniveaus erholen. Aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage im Premiumsegment und steigender Preisniveaus erwartet die Lufthansa Group für den Rest des Jahres 2022 einen Anstieg der Durchschnittserlöse im mindestens hohen einstelligen Prozentbereich gegenüber 2021. In der Folge werden die Renditen über dem Vorkrisenniveau 2019.

Das Unternehmen plant, im zweiten Quartal 75 rund 2022 Prozent der Vorkrisenkapazität anzubieten. Damit dürfte sich das Ergebnis der Passagierairlines deutlich verbessern. In den Segmenten Logistik und Technik sollten sich die positiven Trends der vergangenen drei Monate fortsetzen. 

Für das Gesamtjahr 2022 plant die Lufthansa Group eine jahresdurchschnittliche Passagierairline-Kapazität von rund 75 Prozent. Im Sommer werden rund 95 Prozent der Vorkrisenkapazität auf den europäischen Kurzstrecken und rund 85 Prozent auf dem Transatlantik angeboten.

Dennoch bleiben Unsicherheiten für die weitere Geschäftsentwicklung des Unternehmens. Angesichts der extremen Entwicklung des Kerosinpreises in den letzten Wochen kann insbesondere die Entwicklung der Treibstoffkosten für das Gesamtjahr nicht genau prognostiziert werden. Auch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und des deutlichen Anstiegs der Inflation auf das Konsumverhalten lassen sich nicht genau vorhersagen. Die Finanzprognose für das Gesamtjahr sieht unverändert eine Verbesserung des Adjusted EBIT gegenüber dem Vorjahr vor.

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Harry Johnson war der Zuweisungsredakteur für eTurboNews seit mehr als 20 Jahren. Er lebt in Honolulu, Hawaii, und stammt ursprünglich aus Europa. Er schreibt und berichtet gerne über Nachrichten.

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