Die European Tour Operators Association verabschiedet sich endgültig von John Boon

John Boon war ein lebendiges Produkt einer Zeit, in der der Incoming-Tourismus und insbesondere der Inbound-Gruppentourismus den Tourismus dominierten. Er war eine der wichtigsten Kräfte in dieser Branche.

John Boon war ein lebendiges Produkt einer Zeit, in der der Incoming-Tourismus und insbesondere der Inbound-Gruppentourismus den Tourismus dominierten. Er war eine der wichtigsten Kräfte in dieser Branche.

Wie so viele, die später in der Reisebranche eine herausragende Rolle spielten, begann John seine Karriere bei Global Tours. Mit Mitte Zwanzig wechselte er als regionaler Vertragsmanager für Großbritannien und Irland zu American Express, wo seine Rolle bald auf Skandinavien ausgeweitet wurde. In den frühen siebziger Jahren war Amex, damals der größte Zusteller amerikanischer Kunden in Europa, ebenso ein großer Reiseveranstalter und Reisebüro wie eine Kreditkarte. Hier entwickelte John einen beeindruckenden Ruf für seine kollegiale Gerissenheit bei Verhandlungen, ein Ruf, den er während seiner gesamten Karriere bei sich trug.

Johns Fähigkeit, mit Menschen in Kontakt zu treten, und sein detailliertes Wissen über das Produkt halfen ihm in seiner späteren Position als Verantwortlicher für Vertrieb und Betrieb der gesamten Inbound-Abteilung von American Express UK. Diese Rolle, die sowohl Geschäfts- als auch Freizeitgeschäfte umfasste, machte ihn zu einem der führenden Tourismusunternehmen in Großbritannien. Er war somit ein natürlicher Vorsitzender der damaligen British Incoming Tour Operators Association (heute UKinbound).

Die Verlockung, die Leitung eines Unternehmens zu übernehmen, veranlasste ihn, Geschäftsführer von Sovereign Tourism zu werden. Diese führte er durch die stürmischen Geschäftsjahre zwischen 1986 und 1991, bevor er zu Anglo World (das er an Trina Tours verkaufte) und anschließend zu Select Travel wechselte. In dieser Zeit wurde er zum Vorsitzenden der International Chapters der American Society of Travel Agents (ASTA) ernannt. Diese Rolle genoss er: Er vertrat über 2,000 internationale ASTA-Mitglieder auf Konferenzen und leitete Seminare auf der ganzen Welt. Anschließend stieg er im Rahmen seiner Karriere bei JAC Travel im Jahr 2008 zum Leiter für Verträge und Betrieb auf.

Bei JAC lehrte John während seiner gesamten Karriere mit gutem Beispiel: Es gibt Hunderte von Managern der Reisebranche, die von ihm gelernt haben, wie man Touren kalkuliert, vertraglich vereinbart und durchführt.

Im Januar 2010 trat John der bei Europäischer Reiseveranstalterverband (ETOA) als Leiter der Mitgliederbetreuung, eine Rolle, die wie für ihn geschaffen war. Er erwies sich als für diese Rolle geschaffen: Seine unübertroffene Erfahrung und sein breites Spektrum an Kontakten kamen ihm stündlich zugute. Jeden Tag zeigte er eine jugendliche Lebensfreude, die seine jüngeren Kollegen in Erstaunen versetzte. In den drei Monaten, in denen er bei ETOA war, hinterließen seine Freundlichkeit, sein Durchhaltevermögen und sein Mut einen enormen Eindruck.

Im Februar freute sich John über die Auszeichnung für sein Lebenswerk von UKinbound auf deren Jahreskonferenz.

John arbeitete hart daran, neue Allianzen für ETOA zu schmieden, als bei ihm Mitte April Krebs diagnostiziert wurde. Während er sich scheinbar gut von einer anschließenden Operation erholte und in bester Stimmung war, erlitt er einen tödlichen Herzinfarkt.

Er hinterlässt eine Tochter, Georgia, aus seiner Ehe mit Vivienne, die geschieden wurde.

John Boon; Reiseveranstalter; geboren am 16. Mai 1943; verstorben am 22. April 2010.

Über den Autor

Avatar von Linda Hohnholz

Linda Hohnholz

Chefredakteur für eTurboNews mit Sitz im eTN-Hauptquartier.

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