Die Japan Meteorological Agency (JMA) hat heute die erste offizielle „Mega-Erdbebenwarnung“ herausgegeben, als Reaktion auf ein Erdbeben der Stärke 7.1, das sich früher am selben Tag vor der Küste der Insel Kyushu ereignet hatte.
Glücklicherweise gab es keine unmittelbaren Berichte über größere Schäden oder Verletzungen. Die Atomaufsichtsbehörde Japans hat bestätigt, dass alle zwölf Atomreaktoren auf den Inseln Kyushu und Shikoku als sicher gelten.
Das Erdbeben ereignete sich um etwa 4:43 Uhr Ortszeit (07:43 GMT) in der Nähe der Präfektur Miyazaki auf der drittgrößten Insel Japans, in einer Tiefe von rund 18 Kilometern, und veranlasste nach Angaben der JMA die Ausgabe von Tsunami-Warnungen.
Nach dem heutigen Erdbeben JMA warnte, dass die Wahrscheinlichkeit eines schweren Erdbebens erheblich höher als üblich sei. Die Einwohner wurden aufgefordert, in der kommenden Woche besonders wachsam zu sein.
Seismologen sollen eine dringende Sitzung einberufen haben, um die möglichen Auswirkungen des Erdbebens auf den angrenzenden Nankai-Trog zu beurteilen, ein Gebiet, das schon seit langem mit Sorge betrachtet wird, da dort die Möglichkeit eines schweren Erdbebens besteht, das Hunderttausende von Todesopfern fordern könnte. Laut der Agentur ereignen sich in den zentralen und westlichen Regionen Japans historisch alle 100 bis 150 Jahre schwere Erdbeben.
Berichten zufolge rechnet die japanische Regierung damit, dass es am Nankai-Trog innerhalb der nächsten drei Jahrzehnte zu einem schweren Erdbeben kommen wird; die Wahrscheinlichkeit dafür beläuft sich auf 70 bis 80 Prozent.
Japan liegt am „Ring of Fire“, einer Reihe seismischer Verwerfungen, die den Pazifischen Ozean umgeben, und ist damit eines der erdbebengefährdetsten Länder der Welt.
Das schwere Erdbeben mit der Stärke 9.0 auf der Richterskala und der darauf folgende Tsunami, die Japan im März 2011 erschütterten, kosteten 18,000 Menschenleben und lösten die Atomkatastrophe von Fukushima aus.
Im Januar erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7.6 die Halbinsel Noto im Westen des Landes. Über 240 Menschen verloren dabei ihr Leben, und Zehntausende Häuser wurden zerstört.