Pornhub und Frankreich, Spanien und Griechenland liefern sich Krieg um Nutzer

Pornhub und Frankreich liefern sich Krieg um die Sicherheit der Privatsphäre der Nutzer
Pornhub und Frankreich liefern sich Krieg um die Sicherheit der Privatsphäre der Nutzer
Geschrieben von Harry Johnson

Pornhub, eine der meistbesuchten Websites in Frankreich, hat erklärt, dass es ab heute den Nutzern des Landes den Zugriff auf seine Website verweigern wird.

Pornhub, eine der meistbesuchten Websites in Frankreich, hat erklärt, dass es ab heute den Nutzern des Landes den Zugriff auf seine Website verweigern wird.

Die weltweit größte Plattform für Inhalte für Erwachsene hat eine Warnung vor einem möglichen vollständigen Stopp ihres Betriebs in Frankreich herausgegeben. Grund dafür seien die neuen, strengen Gesetze des Landes zur Altersüberprüfung. Ihrer Ansicht nach seien die privaten Daten der Benutzer dadurch Risiken durch böswillige Angriffe, Hackerangriffe und Datenschutzverletzungen ausgesetzt.

Laut Angaben des Unternehmensvertreters werden Pornhub-Nutzer in Frankreich ab heute eine Nachricht sehen, in der die Anforderungen zur Altersüberprüfung kritisiert werden. Ziel ist es, direkt zu vermitteln, „wie gefährlich, wie potenziell in die Privatsphäre eingreifend und wie ineffektiv die französische Gesetzgebung ist“.

Die französische Regulierungsbehörde Arcom verlangt nun von allen Websites für Erwachsene strenge Altersüberprüfungssysteme, um Minderjährigen den Zugriff auf explizite Inhalte zu verwehren. Verstöße können zu hohen Geldstrafen und/oder der vollständigen Sperrung der Website im Land führen.

Gemäß der Gesetzgebung würden die Verifizierungstechnologien Dritter das Alter eines Benutzers feststellen, ohne persönliche Informationen zu erfassen.

Aylo argumentiert jedoch, dass die bestehenden technologischen Lösungen entweder die Privatsphäre der Nutzer verletzen oder nicht zuverlässig genug seien. Das Unternehmen bekräftigt seine Unterstützung für die Altersverifizierung, plädiert aber für sicherere Lösungen auf Geräteebene.

Aylo, die Muttergesellschaft von Pornhub, die auch so bekannte Websites für Erwachsene wie RedTube und YouPorn betreibt, hat Bedenken geäußert, ob es praktikabel sei, die französischen Vorschriften bis zur Frist am 7. Juni einzuhalten.

Das Unternehmen gab an, dass die bestehenden technologischen Lösungen entweder die Privatsphäre der Nutzer verletzen oder nicht zuverlässig genug seien. Aylo unterstützt zwar die Altersverifizierung, plädiert aber für sicherere Lösungen auf Geräteebene, so der Unternehmensvertreter.

„Google, Apple und Microsoft verfügen alle über die in ihre Betriebssysteme integrierte Funktion, das Alter des Nutzers auf Betriebssystem- oder Geräteebene zu überprüfen. Diese drei Unternehmen sind groß und mächtig, aber das ist keine Entschuldigung für Frankreichs Vorgehen“, sagte ein Aylo-Vertreter.

Die französische Regierung behauptet unterdessen, diese Maßnahmen seien für den Schutz Minderjähriger im Internet unerlässlich. Aurore Berge, die Ministerin für Gleichstellung von Frauen und Männern und den Kampf gegen Diskriminierung, warf Pornhub, YouPorn und RedTube vor, sich nicht an „unseren Rechtsrahmen“ zu halten und sich „zum Besseren“ für einen Ausstieg entschieden zu haben.

„In Frankreich wird es weniger gewalttätige, erniedrigende und demütigende Inhalte für Minderjährige geben. Tschüss“, postete Berge gestern auf X.

„Die Forderung, dass pornografische Websites das Alter ihrer Nutzer überprüfen müssen, stigmatisiert keine Erwachsenen, sondern dient vielmehr dem Schutz unserer Kinder“, fügte die Digitalministerin des Landes, Clara Chappaz, hinzu.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat im vergangenen Monat seine volle Unterstützung für die Regelung zugesagt, die eine obligatorische Altersüberprüfung nicht nur für Websites für Erwachsene, sondern auch für Teenager vorschreibt, die sich auf Social-Media-Plattformen wie Facebook und X registrieren. Er betonte, dass Online-Netzwerke eine Rolle bei der Entstehung von Leid und psychischen Problemen unter der französischen Jugend spielen.

Frankreich, Spanien und Griechenland drängen ebenfalls auf eine verpflichtende Altersverifizierung auf Plattformen wie Metas Facebook und Elon Musks X. Die drei Länder argumentieren, dass das Fehlen wirksamer und flächendeckender Altersverifizierungssysteme die Durchsetzung von Altersbeschränkungen erschwere. Sie wollen den wirtschaftlichen Einfluss der EU mit ihren 450 Millionen Verbrauchern nutzen, um US-Technologieriesen zur Einführung verpflichtender, umfassender Altersverifizierungssysteme zu zwingen.

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