Auch wenn die meisten Menschen es gern glauben, gibt es Menschen, die verreisen, um sexuelle Handlungen mit Minderjährigen vorzunehmen. Die Gründe für dieses gesellschaftliche Übel sind vielfältig. Sie reichen vom Glauben, Menschen in weniger entwickelten Ländern seien minderwertig, bis hin zu der Annahme von Kinderschändern, Kinder seien eher jungfräulich. Ganz gleich, wie man das gesellschaftliche Übel der sexuellen Ausbeutung betrachtet, es ist immer ein Verbrechen. Es ist unnötig zu erwähnen, dass die Ausbeutung von Kindern, egal, welche Begründung zur Rechtfertigung dieses Verbrechens angeführt wird, illegal und zerstörerisch für das Kind und die Gesellschaft ist. Die kommerzielle Ausbeutung von Kindern ist eine grundlegende Verletzung der Menschenrechte. Diese Art der Ausbeutung hat es im Laufe der Geschichte immer wieder gegeben, doch erst in den letzten Jahrzehnten ist das Ausmaß dieser Verbrechen den Regierungen, der Tourismusbranche und der Öffentlichkeit bewusst geworden.
Erschwerend kommt hinzu, dass Besucher, die sich an einem Tourismus beteiligen, der Kinder ausbeutet, keinem einheitlichen Muster folgen. Es kann sich um gewohnheitsmäßige oder experimentelle Missbrauchstäter handeln. Die Folgen sind jedoch immer dieselben: Das Kind trägt lebenslange Narben davon. Es gibt zahlreiche Hypothesen darüber, warum die Ausbeutung von Kindern im Tourismus als so weit verbreitet gilt. Dazu gehören:
- Das bedeutet nicht unbedingt, dass diese Verbrechen zugenommen haben, sondern dass wir heute nur eine bessere Berichterstattung über Verbrechen gegen Kinder haben.
- Durch die Einführung von Billigfluggesellschaften sind Reisen in weiter entfernte Gebiete erschwinglicher geworden.
- Wenn man nicht zu Hause ist, hat man ein Gefühl der Anonymität und verliert Hemmungen.
Touristen, die diese Art der Ausbeutung erleben, können gewohnheitsmäßige Missbrauchstäter sein, die gezielt nach Kindern suchen, oder sie können „situative“ Missbrauchstäter sein, die solche Handlungen mit Kindern aus Experimenten begehen, oft aus der Gelegenheit heraus oder aus dem Gefühl der Anonymität, das durch die Abwesenheit von zu Hause entsteht. Das schnelle und weltweite Wachstum von Billigflügen hat beispielsweise die Flugpreise vergleichsweise erschwinglich gemacht, sodass neue und aufstrebende Reiseziele für viele Touristen, darunter auch potenzielle Täter von Kindesausbeutungsverbrechen, erreichbar sind.
Sextourismus Menschenhandel – insbesondere der, der Minderjährige ausbeutet – kann zu einem sozialen Krebsgeschwür werden, das die Tourismusbranche in Grund und Boden nagt. Leider weiß niemand genau, wie viele Kinder weltweit Opfer solcher Ausbeutung sind. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) schätzt die Zahl der Opfer auf Millionen. Menschenhandel als illegale Industrie soll insgesamt Milliarden von US-Dollar einbringen; man geht davon aus, dass fast 60 % des weltweiten Menschenhandels der sexuellen Ausbeutung dienen, wobei über 20 % der Opfer Kinder sind.
Vorschläge zur Lösung dieses Problems.
Erkennen Sie, dass das Problem in Ihrer Community besteht.
Eines der größten Probleme dieser versteckten sozialen Krankheit besteht darin, dass viele Tourismusgemeinden sich des Problems nicht bewusst sind oder es ignorieren wollen. Ein Problem dieses Ausmaßes zu ignorieren, lässt es nicht verschwinden, sondern verschärft es nur noch.
Bilden Sie eine Task Force und arbeiten Sie mit den örtlichen Strafverfolgungsbehörden zusammen, um Strategien zu analysieren und zu entwickeln.
Beim Thema sexuell orientierter Tourismus gibt es keine einheitliche Lösung. Liegt diese Form der Ausbeutung an mangelnden Kinderschutzmaßnahmen oder Gesetzen? Ist Armut ein wichtiger Faktor? Haben die Strafverfolgungsbehörden diesem Problem nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt?
Entwickeln Sie Konsequenzen für diejenigen, die an der Ausbeutung von Kindern beteiligt sind.
Es gibt zahlreiche Kategorien von Menschen, die in sexuelle Ausbeutung verwickelt sind, darunter der „Konsument“ (die Person, die das Kind „mietet“), der „Anbieter“, wie z. B. ein Entführer oder ein Elternteil, der das Kind „verkauft“, und die „Zwischenhändler“, wie z. B. Hoteliers, die die Ausbeutung von Kindern auf ihrem Gelände zulassen. Alle drei müssen mit der vollen Härte des Gesetzes strafrechtlich verfolgt werden. Das bedeutet, dass Hotels darüber informiert werden müssen, dass sie mit hohen Geldstrafen, Gefängnisstrafen und möglicherweise sogar der Schließung ihres Hotels rechnen müssen, wenn sie Kindesausbeutung ignorieren.
Führen Sie eine Null-Toleranz-Politik ein und machen Sie diese öffentlich.
Tourismusgemeinden, die unter diesem Problem leiden, müssen ihre Null-Toleranz-Politik öffentlich machen. Tourismusverantwortliche müssen daher Informationen bereitstellen, die Besucher warnen, dass die Ausbeutung von Kindern nicht toleriert wird. Diese Informationen müssen an Flughäfen, in Hotelzimmern und in Tourismusinformationszentren ausliegen. Tourismusfachleute wissen, wie man Marketing betreibt, und es liegt in ihrer Verantwortung, diese Marketingmöglichkeiten zu nutzen, um auf das Problem aufmerksam zu machen und Reisewarnungen herauszugeben, die zur Linderung beitragen.
Bedenken Sie, dass Kinder in vielen Formaten verwendet werden können.
Sextourismus nutzt Kinder nicht nur zur unmittelbaren sexuellen Befriedigung aus, sondern kann auch zur Produktion pornografischer Filme und Videos eingesetzt werden. Dies bedeutet, dass möglicherweise neue Gesetze zum Schutz von Kindern erforderlich sind oder bestehende Gesetze verstärkt durchgesetzt werden müssen.
Arbeiten Sie mit den örtlichen Gemeinden zusammen.
Der Kampf gegen die Ausbeutung von Kindern ist eine Möglichkeit für die Tourismusbranche, der Gemeinschaft zu zeigen, dass sie sich für das Problem einsetzt. Arbeiten Sie mit lokalen sozialen Organisationen, religiösen Organisationen und anderen Gruppen zusammen, die sich ebenfalls für dieses Problem einsetzen. Indem sie zeigen, dass Tourismusverantwortliche sich nicht nur für das Problem interessieren, sondern auch bereit sind, an seiner Lösung zu arbeiten, wird die lokale Tourismusbranche die Herzen und Köpfe der Anwohner gewinnen.
Verwenden Sie Worte, die den Menschen klarmachen, dass das, was getan wird, falsch ist.
Im Tourismus werden zu viele Euphemismen verwendet. Bei Kindesausbeutung gilt: Je stärker das Wort, desto besser. Sagen Sie beispielsweise nicht „Pornografie“, sondern „Missbrauch von Inhalten“. Formulieren Sie die Worte so stark wie möglich, um die Menschen zu beschämen.
Scheuen Sie sich nicht, die Namen von Personen bekannt zu geben, die Kinder missbrauchen.
Lassen Sie die Welt wissen, dass diese Menschen Kinder verkaufen oder kaufen oder illegale und unmoralische Aktivitäten auf ihrem Gelände zulassen. Der entscheidende Punkt ist, dass der Tourismus eine wichtige Kraft für das Gute sein und der Welt zeigen kann, dass die Tourismusbranche sich kümmert.

Der Autor, Dr. Peter E. Tarlow, ist Präsident und Mitbegründer der World Tourism Network und führt die Sicherer Tourismus