Warum hat der Tourismus in Nigeria und Westafrika zu kämpfen?

Wafrica | eTurboNews | eTN
Geschrieben von Annabel Bonney

Nigeria ist Afrikas wichtigstes Wirtschaftszentrum, war aber nie ein Reise- und Tourismusziel. Dieser Artikel untersucht, warum der Tourismus in einem Land, das alle Voraussetzungen dafür mitbringt, nicht in Schwung gekommen ist. Dies könnte für Nigeria eine gute Gelegenheit sein, eine neue UN-Tourismusführung zu wählen, um dem Land zu helfen, internationale Touristen bald mit offenen Armen zu empfangen.

Kurioserweise ist Nigeria Mitglied der UN-Tourismus-Exekutivgruppe, die diesen Monat auch den nächsten Generalsekretär wählt. Eine andere Frau könnte alle Voraussetzungen mitbringen, um die Regierung, den privaten Sektor und die dahinterstehenden Führungskräfte zu verstehen.

Ihr Name ist Gloria Guevara und sie versucht, Nigeria dazu zu bewegen, sie diesen Monat zur nächsten UN-Tourismus-Generalsekretärin zu wählen.

Ein Weg nach vorn könnte darin bestehen, ein erfolgreiches Team zu akzeptieren, bestehend aus Gloria Guevara, die bereits mit dem senegalesischen Tourismusführer Mohamed Faouzou Déme zusammenarbeitet, um die Autorin Annabel Bonney in ihr Team aufzunehmen, und zusammen mit führenden Akteuren der privaten Industrie, die Gloria aus ihrer Zeit als CEO von WTTC Was ist zu tun? Gloria hat bereits in der Diskussionsgruppe „African Tourism“ darüber gesprochen, wie man Führungskräfte der Privatwirtschaft dazu bewegen kann, Nigeria nicht nur im Hinblick auf Geschäftsreisen in den Blick zu nehmen.

Tourismus gilt seit langem als Schlüssel zu wirtschaftlichem Wohlstand und interkulturellen Kontakten. In Nigeria und vielen Teilen Westafrikas ist er jedoch noch immer ein unerschlossener Traum. Warum tut sich diese Region trotz ihres ebenso reichen Potenzials wie ihrer Landschaften und Kultur immer noch schwer, ein florierender Touristenmagnet zu werden?

Sicherheitsbedenken: Ein Wendepunkt

Die Sicherheit in Nigeria hat sich deutlich verbessert. Dank gezielter Operationen und verstärkter Sicherheitsmaßnahmen sind beliebte Städte wie Lagos, Abuja und Calabar nun sicherer für Touristen.

Während die Region einst mit Reisewarnungen und negativer Presse zu kämpfen hatte, schlägt Nigeria nun ein neues Kapitel auf. Der Tourismus kann nun in einem Umfeld wachsen, das sich sicherer und einladender anfühlt.

Infrastrukturdefizite: Schwierigkeiten, die Welt willkommen zu heißen

Mangelnde Infrastruktur bremst weiterhin das Tourismuswachstum in Westafrika. Nigeria kämpft weiterhin mit schlechten Straßen, wenigen Flughäfen und unzuverlässiger Stromversorgung. Internationale Besucher finden oft unzureichende Unterkünfte und eine schlechte Anbindung vor.

Die Weltbank weist auf diese Lücken hin und weist auf einen Mangel an angemessener Beschilderung, ausgebildeten Reiseführern und Einrichtungen nach internationalem Standard hin – all dies mindert die Qualität des Touristenerlebnisses.

Wirtschaftliche Probleme: Armut, Inflation und Instabilität

Nigerias Armutsquote lag 38.9 bei 2023 %. Über 87 Millionen Menschen lebten unterhalb der Armutsgrenze. Zusammen mit Inflation und steigenden Treibstoffpreisen schränkt dies sowohl den lokalen als auch den internationalen Tourismus ein.

Wenn sich Einheimische Reisen nicht leisten können und Ausländer die Region als instabil empfinden, leidet der Tourismus. Viele westafrikanische Länder stehen vor ähnlichen wirtschaftlichen Herausforderungen, was langfristige Planungen und Investitionen zusätzlich erschwert.

Mangelnde Werbung und Bekanntheit

Auch wenn es Schönheit gibt, muss sie gesehen und geschätzt werden.

Viele westafrikanische Reiseziele werden kaum beworben. Berühmte Orte wie der Olumo Rock und das Yankari-Reservat werden schlecht vermarktet und sind selten in globalen Kampagnen vertreten. Laut „Tourism in Nigeria – Wikipedia“ mangelt es Nigeria an strategischer Markenbildung und brauchbaren Tourismusdaten. Das Fehlen von Storytelling und Sichtbarkeit macht für Reisende weltweit den entscheidenden Unterschied, wenn sie ihre Optionen vergleichen.

Qualifikationslücken und schlechte Servicekultur

Schlechter Service ist ein immer wiederkehrender Kritikpunkt. Vom Zoll bis zu Hotels werden viele Touristenerlebnisse durch ungeschultes Personal, Korruption und mangelnde Kundenbetreuung getrübt. Die ResearchGate-Studie stellt fest, dass aufgrund mangelnder lokaler Expertise eine Abhängigkeit von Expatriates besteht. Dies schadet nicht nur der Wirtschaft, sondern führt auch nicht zum Aufbau einer nachhaltigen Belegschaft im Gastgewerbe.

Governance und bürokratische Engpässe

Tourismus braucht Politik, Vision und Engagement. Nigerias inkonsistente Tourismuspolitik, wie die Abschaffung oder Zusammenlegung des Tourismusministeriums, sendet das falsche Signal. Bürokratische Verzögerungen, schwache Finanzierung und fehlende Anreize für Investoren behindern den Fortschritt.

Die westafrikanischen Partnerländer sind oft mit denselben Problemen konfrontiert: langsame Genehmigungsverfahren, unterfinanzierte Behörden und mangelnde Überwachung.

Gesundheits- und Umweltbelange

Überschwemmungen, Krankheiten und schlechte Gesundheitssysteme halten vom Reisen ab. In Nigeria verwüsteten Überschwemmungen in den Jahren 2022 und 2024 Tourismusgebiete. Gesundheitsprobleme wie Malaria und Cholera – obwohl nicht nur in Afrika verbreitet – erhalten aufgrund der mangelhaften Notfallinfrastruktur weltweit überproportionale Aufmerksamkeit. Werden diese Risiken nicht bewältigt, mindert dies die Attraktivität der Region.

Kulturelle Barrieren und Wahrnehmungen

Auch kulturelle Einstellungen beeinflussen den Tourismus. Viele Nigerianer empfinden Urlaubsreisen immer noch als fremd oder unnötig. Wie auf Reddit diskutiert, sind Korruption, überhöhte Preise und mangelndes Tourismusverhalten große Probleme. Ohne interne kulturelle Wertschätzung kann der Tourismus nicht organisch wachsen.

Übermäßige Abhängigkeit von Geschäftsreisen

In Nigeria sind 99 % des internationalen Tourismus geschäftsbezogen. Das ist eine riesige verpasste Chance. Ohne die Entwicklung des Freizeit- und Familientourismus bleibt der Sektor eindimensional. Westafrikanische Länder müssen diversifizieren und Erlebnisse fördern, die auch Nicht-Geschäftsreisende anziehen.

Der Weg nach vorn: Was muss sich ändern?

Um den Tourismus wiederzubeleben, müssen Nigeria und Westafrika:

  • Verbessern Sie die Sicherheit
  • Modernisierung der Verkehrs- und Energieinfrastruktur
  • Bilden Sie Mitarbeiter im Gastgewerbe aus
  • Entwickeln Sie eine einheitliche Tourismuspolitik
  • Förderung der lokalen Tourismuskultur
  • Starten Sie sichtbare und relevante Marketingkampagnen
  • Doch über die Politik hinaus brauchen wir Leidenschaft. Wir brauchen Stolz. Wir brauchen eine neue Geschichte.

Abschließende Gedanken: Warum Travel Africa an den Traum glaubt

Wir bei Travel Africa glauben daran, Afrikas Geschichte – unsere Geschichte – auf unsere eigene Art zu erzählen. Wir warten nicht darauf, dass die Welt unsere Schönheit oder unser Potenzial anerkennt.

Über den Autor:

Die ghanaisch-nigerianische Serienunternehmerin ist seit über einem Jahrzehnt in der Tourismus- und Hotelbranche tätig und verfügt über umfassende praktische Erfahrung in verschiedenen Bereichen wie Kundenservice, Hotelbetrieb, Eventmanagement und Projektmanagement. Sie ist zudem die visionäre Gründerin von Travevo Consulting Limited, einem Unternehmen, das Nigerianer durch Aufenthalts-, Arbeits- und Studienprogramme maßgeblich dabei unterstützt, die Welt zu entdecken und ins Ausland zu ziehen. Ihr fundiertes Wissen über die Reise- und Tourismusbranche wird durch ihr unerschütterliches Engagement für Integrität unterstrichen.

Angetrieben von ihrer tiefen Liebe zum Reisen, zur Natur, zu Menschen, Kultur und Vielfalt sowie ihrem tief verwurzelten Interesse am afrikanischen Kontinent hat sie sich der weltweiten Förderung des afrikanischen Tourismus verschrieben. Sie ist eine überzeugte Anhängerin der Entwicklung Afrikas und möchte die Authentizität und den Reichtum des Kontinents an Ressourcen, Geschichte, Kultur und Menschen präsentieren und so den oft irreführenden Darstellungen der westlichen Medien entgegentreten.

Mit ihren Initiativen klärt sie ihre afrikanischen Mitbürger und Diaspora-Bürger auf und ermutigt die „schwarze Bevölkerung“, innerhalb afrikanischer Länder zu reisen und dort zu investieren. Dies, so glaubt sie, wird nicht nur den afrikanischen Tourismus ankurbeln, sondern auch die Beziehungen auf dem gesamten Kontinent verbessern und so die afrikanische Wirtschaft stärken. In ihren eigenen Worten: „Afrika ist wunderschön, unerschlossen und der nächste große Trend.“ Als zertifizierte und preisgekrönte Reiseberaterin ist sie weiterhin ein Vorbild und setzt sich für den afrikanischen Tourismus und die Entwicklung ein.

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