Wundersame Rettung eines gestrandeten Wals

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Geschrieben von Linda Hohnholz

Kürzlich hatte ein 20-stündiger Livestream Millionen chinesischer Internetnutzer in Atem gehalten. Diese spezielle Live-Sendung konzentrierte sich auf Versuche, einen an einem Strand in der Provinz Zhejiang gestrandeten Wal zu retten.

Am Morgen des 19. April, als der Fischer Yang Genhe und seine Kollegen sich darauf vorbereiteten, aufs Meer hinauszufahren, entdeckten sie einen etwa 20 Meter langen Pottwal, der im seichten Wasser lag. Sie kontaktierten sofort die örtlichen Seefahrts- und Fischereibehörden, und innerhalb von nur zwei Stunden waren Walexperten aus ganz China und lokale professionelle Retter versammelt worden.

Doch um ehrlich zu sein, sind erfolgreiche Versuche, Pottwale dieser Größe zu retten, weltweit äußerst selten, geschweige denn in China. Experten hielten die Rettung daher zunächst für aussichtslos.

Das Leben des Wals stand auf dem Spiel, als die Flut tagsüber sechs Stunden lang zurückging. Retter holten wiederholt Eimer mit Wasser und übergossen den Wal, um ihn am Leben zu erhalten. Viele Fischer tauchten auch am Strand auf und benutzten ihre bloßen Hände, um Wasser auf den Wal zu spritzen, da es nicht genug Eimer gab. Das war ein sehr berührender Anblick. Sie gossen vorsichtig Wasser über den Körper des Wals und achteten darauf, seine Nasenlöcher und Augen zu vermeiden, damit das gestrandete Tier nicht an Sand ersticken würde. In der Zwischenzeit wurden Bambusstangen, Netze und Steppdecken an den Strand gebracht, um den Wal vor Sonnenlicht zu schützen und ihn nass zu halten. Tierärzte schlossen den Wal auch an einen Tropf an. Diese Bemühungen wurden fortgesetzt, bis die Flut zurückkehrte.

Als später am Abend die Flut stieg, gelang es dem Rettungsteam, den Wal Stück für Stück ins Wasser zu schleppen. Die Menschen waren überrascht zu sehen, wie der Pottwal allmählich seine Energie wiedererlangte und eine große Wassersäule aufwirbelte, als er tiefere Gewässer erreichte.

Das Rührendste an der ganzen Rettungsaktion war, dass alle Beteiligten trotz so geringer Hoffnung 100% Einsatz gaben. Sie zeigten die grundlegendsten menschlichen Gefühle, nämlich Ehrfurcht vor allen Lebewesen und den Instinkt, das Leben zu schätzen.

Tatsächlich kommt es weltweit relativ häufig zu Walstrandungen. Experten haben zahlreiche Untersuchungen angestellt, warum sie passieren, wobei Theorien wie Lärmbelästigung und Umweltverschmutzung immer wieder bewiesen wurden. Aus dieser Perspektive spiegelt die wachsende öffentliche Aufmerksamkeit in China für die Strandung und Rettung von Walen auch die Selbstbeobachtung und das Bewusstsein der Menschen für Probleme im Zusammenhang mit dem Meeresökosystem wider.

Yang Genhe sagte: „Seit Generationen werden wir vom Ozean ernährt, den Ozean zu schützen und seine Freundlichkeit zurückzuzahlen, sind unsere größten Wünsche.“ Genau diese Einstellung macht das Wunder möglich. Wenn wir den Ozean so behandeln, wie wir behandelt werden möchten, bringen wir mehr Leben und uns selbst Hoffnung.

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Chefredakteur für eTurboNews mit Sitz im eTN-Hauptquartier.

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