Fraport: Betriebszahlen 2022 von robuster Passagiernachfrage getragen

Fraport | eTurboNews | eTN
Bild mit freundlicher Genehmigung von Fraport
Geschrieben von Harry Johnson

Fraport hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 von einem starken Anstieg der Nachfrage nach Flugreisen profitiert.

Der Flughafenbetreiber Fraport hat seine Umsatz- und operativen Kennzahlen sowohl für das dritte Quartal als auch für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2022 (entsprechend dem Kalenderjahr in Deutschland) deutlich gesteigert. Das Unternehmen hat von einem starken Wiederaufleben der Nachfrage nach Flugreisen profitiert. Auch die Erwartung für das vierte Quartal bleibt optimistisch. Für das Gesamtjahr 2022 strebt Fraport ein Ergebnis am oberen Ende der Prognosen an. Auch das Passagieraufkommen in Frankfurt wird voraussichtlich den oberen Bereich der Prognosen zwischen etwa 45 und 50 Millionen erreichen.

„In den vergangenen neun Monaten ist die Nachfrage dynamisch gestiegen. Nach einem verhaltenen Start zu Beginn des Jahres aufgrund der Bremswirkung der Omicron-Variante des Coronavirus hat sich das Volumen ab März bis in den Herbst hinein deutlich beschleunigt“, sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Stefan Schulte von Fraport AG. „Dieses lebhafte Wachstum wird durch die starke Nachfrage von Urlaubsreisenden getrieben. Von dieser Entwicklung profitieren in besonderem Maße die in beliebten Urlaubsregionen gelegenen Flughäfen des internationalen Portfolios von Fraport. Unsere griechischen Flughäfen haben sich besonders gut entwickelt und in den ersten neun Monaten des Jahres sogar das Volumen des Vorkrisenjahres 2019 übertroffen. Auch das Konzernergebnis, das im ersten Halbjahr durch die vollständige Abschreibung unserer Beteiligung in Russland noch negativ war, konnten wir im dritten Quartal deutlich steigern.“ 

Kräftige Erholung des Passagieraufkommens

In den ersten neun Monaten des Jahres 2022 Flughafen Frankfurt (FRA) begrüßte insgesamt 35.9 Millionen Passagiere. Das Jahr begann aufgrund der Omicron-Variante schwach, aber dann erholte sich die Nachfrage schnell, hauptsächlich angetrieben von Freizeitreisenden. In mehreren Monaten des laufenden Geschäftsjahres übertraf das Passagieraufkommen das Niveau des entsprechenden Zeitraums des Jahres 2021 konstant um mehr als 100 Prozent. Der Höhepunkt wurde im April 2022 erreicht, als sich die Zahl der Reisenden im Vergleich zum entsprechenden Monat des Jahres 2021 mehr als verdreifachte. Zum sommerlichen Reiseanstieg sagte Dr. Schulte: „Nach der längsten und schmerzhaftesten Krise der Luftfahrtindustrie aller Zeiten ist die extrem Das rasante Passagierwachstum brachte zahlreiche Herausforderungen mit sich. Durch frühzeitige und enge Abstimmung mit unseren Partnern und gemeinsam umgesetzten Maßnahmen ist es uns dennoch gelungen, einen weitgehend stabilen und geordneten Betrieb für die rund 7.2 Millionen Passagiere, die in den hessischen Sommerferien vom Flughafen Frankfurt aus anreisten, sicherzustellen.“

„Es war uns auch sehr wichtig, ein positives Reiseerlebnis zu bieten.“

„Um dies auch in Zukunft zu gewährleisten, arbeiten wir weiter hart daran, unsere operativen Ressourcen auszubauen. Allein in diesem Jahr haben wir beispielsweise rund 1,800 neue Mitarbeiter für die Gepäckabfertigung eingestellt.“

Das Frachtaufkommen von FRA ging in den ersten neun Monaten 12.9 im Vergleich zum Vorjahr um 2022 Prozent zurück. Ursächlich hierfür waren die wirtschaftliche Gesamtlage sowie anhaltende Luftraumbeschränkungen aufgrund des Krieges in der Ukraine und umfassende Anti-Covid-Maßnahmen in China .

Auch die Flughäfen des internationalen Portfolios von Fraport verzeichneten konzernweit einen starken Anstieg des Passagieraufkommens. Die 14 griechischen Fraport-Flughäfen verzeichneten im Zeitraum Januar bis September 2022 ein besonders starkes Wachstum und übertrafen das Vorkrisenniveau von 2019 um 3.1 Prozent. Im dritten Quartal 2022 erholten sich die überwiegend als touristische Gateways fungierenden Fraport-Konzern-Flughäfen außerhalb Deutschlands besonders lebhaft – sie erreichten wieder 93 Prozent der im Vergleichszeitraum 2019 registrierten Passagierzahlen. FRA mit seinem deutlich komplexeren Drehkreuz Funktionalität, erreichte im dritten Quartal 74 rund 2019 Prozent des Passagieraufkommens von 2022.

Drittes Quartal 2022: Konzernergebnis deutlich verbessert 

Die anhaltend starke Passagiernachfrage während der Sommerreisesaison ließ den Konzernumsatz im dritten Quartal 46.0 gegenüber dem Vorjahr um 925.6 Prozent auf 2022 Mio. € steigen (Q3/2021: 633.8 Mio. €; jeweils bereinigt um Umsatzerlöse aus Bau- und Erweiterungsmaßnahmen bei Fraport-Tochtergesellschaften weltweit gemäß IFRIC 12). Das Konzern-EBITDA verbesserte sich auf 420.3 Mio. € und lag damit nur vier Prozent unter dem Niveau von 2019 (Q3/2021: 288.6 Mio. €). Haupttreiber war das Auslandsgeschäft des Unternehmens, das im dritten Quartal mit einem Anteil von 62 Prozent am EBITDA einen neuen Rekord aufstellte. Beflügelt von positiven operativen Zahlen stieg das Konzernergebnis (Nettogewinn) im dritten Quartal 47.4 im Vergleich zum Vorjahr um 151.2 Prozent auf 2022 Mio. € (Q3/2021: 102.6 Mio. €).

Erste neun Monate 2022: Starker Umsatzanstieg

Der Konzernumsatz stieg in den ersten neun Monaten 2022 deutlich um 57.6 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 2.137 Mrd IFRIC 2021). Das EBITDA bzw. operative Ergebnis verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 1.357 Prozent auf 12 Mio. € (32.8M/828.6: 9 Mio. €). In den ersten neun Monaten 2021 wurde das EBITDA durch Sondereffekte zusätzlich um rund 623.9 Mio. € gesteigert. Ohne diese wäre das EBITDA für den diesjährigen 2021M-Zeitraum um über 333 Prozent gestiegen. Auch das Konzernergebnis (Jahresüberschuss) profitierte von dieser positiven Entwicklung und erreichte 9 Mio. €. Im Vergleich zum Vorjahr (100M/98.1: 16.9 Mio. €) bedeutete dies dennoch einen Rückgang um 9 Prozent. Dies lag vor allem an der im ersten Halbjahr 2021 realisierten Vollabschreibung der Fraport-Beteiligung in Russland in Höhe von 118.0 Mio €. Selbst zwei große positive Beiträge konnten den Verlust aus dieser Abschreibung nicht ausgleichen: Nämlich die Erlöse aus dem Verkauf des Anteils von Fraport am Flughafen Xi’an in China (rund 163.3 Millionen Euro) und die im dritten Quartal 2022 registrierte Entschädigung für Covid-bedingte Geschäftsausfälle im ersten Halbjahr 74 aus Griechenland, fügt hinzu rund 2021 Millionen Euro.

Ausblick: Oberer Prognosebereich für Gesamtjahr 2022 erwartet

Angesichts der positiven Entwicklung in den ersten neun Monaten 2022 und des stabilen Ausblicks für das vierte Quartal geht Fraport davon aus, den oberen Bereich der im Halbjahresfinanzbericht angepassten Prognose zu erreichen. Für Frankfurt rechnet Fraport weiterhin mit einem Gesamtpassagieraufkommen zwischen etwa 45 und 50 Millionen. Für das Gesamtjahr 3 wird ein Umsatz von knapp über 2022 Milliarden Euro erwartet. Das EBITDA soll zwischen etwa 850 und 970 Millionen Euro liegen, das EBIT zwischen etwa 400 und 520 Millionen Euro. Das Prognosefenster für das Konzernergebnis reicht von null bis etwa 100 Millionen Euro. Im Einklang mit früheren Berichten hält der Fraport-Vorstand an seiner Empfehlung fest, für das Geschäftsjahr 2022 keine Dividende auszuschütten.

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Über den Autor

Harry Johnson

Harry Johnson war der Zuweisungsredakteur für eTurboNews seit mehr als 20 Jahren. Er lebt in Honolulu, Hawaii, und stammt ursprünglich aus Europa. Er schreibt und berichtet gerne über Nachrichten.

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