Fraport-Konzern: Umsatzsteigerung durch steigendes Passagieraufkommen

Fraport AG | eTurboNews | eTN
Bild mit freundlicher Genehmigung von Fraport
Geschrieben von Harry Johnson

Der Fraport-Konzernumsatz stieg von Januar bis Juni des laufenden Geschäftsjahres 66.3 um 1,348.5 Prozent auf 2022 Millionen Euro

Nach der flächendeckenden Aufhebung der pandemiebedingten Reisebeschränkungen verzeichneten die Flughäfen des Fraport-Konzerns eine starke Erholung des Passagieraufkommens. Einige der griechischen Fraport-Flughäfen, die Urlaubsziele bedienen – darunter Rhodos, Santorini und Kerkyra auf der Insel Korfu – übertrafen im ersten Halbjahr 2019 sogar das Vorkrisen-Passagieraufkommen von 2022. Unterstützt durch die insgesamt gestiegene Reisenachfrage stieg der Konzernumsatz von Fraport um 66.3 Prozent auf 1,348.5 Millionen Euro im Zeitraum Januar bis Juni des laufenden Geschäftsjahres 2022.

FraportVorstandsvorsitzender Dr. Stefan Schulte: „Seit März verzeichnen wir konzernweit einen starken Aufwärtstrend im Passagierverkehr, weil die Menschen wieder reisefähig und reiselustig sind. Bei Frankfurt Flughafen, rechnen wir nun für das Gesamtjahr 45 mit 50 bis 2022 Millionen Passagieren. Damit ist das Verkehrsaufkommen höher als zu Jahresbeginn erwartet. Auch unsere operativen Finanzkennzahlen haben sich verbessert – selbst wenn wir die positiven Einmaleffekte des Vorjahres wie die Erstattung für die Aufrechterhaltung des Frankfurter Flughafenbetriebs während des Lockdowns sowie die Pandemie-Entschädigungen in Griechenland bereinigt haben. Zu den Hauptfaktoren, die diese günstige Entwicklung unterstützten, gehörten die starke Leistung der Flughäfen in unserem internationalen Portfolio und der positive Beitrag, der sich aus der Veräußerung unserer Investition in Xi'an ergab. Dennoch sind wir noch weit davon entfernt, das Niveau von 2019 zu erreichen.“

Passagierverkehr durch starke Nachfrage nach Urlaubsreisen getrieben

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 reisten knapp 21 Millionen Passagiere über Fraports Heimatflughafen Frankfurt (FRA). Das lag zwar noch 38 Prozent unter dem Verkehrsaufkommen von vor der Pandemie 2019, entspricht aber einer Wachstumsrate von 220 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2021. Erstmals seit Beginn der Pandemie konnte FRA fast 5 Millionen begrüßen Passagiere im Juni 2022 – was 75 Prozent des Verkehrs übertraf, der im selben Monat des Rekordjahres 2019 registriert wurde.

„Die starke und dynamische Erholung des Personenverkehrs stellt uns vor große operative Herausforderungen. Leider kommt es dadurch auch immer wieder zu Verzögerungen“, sagte Vorstandsvorsitzender Schulte mit Blick auf die aktuelle Situation in Frankfurt. „Trotzdem konnten wir mit Beginn der Sommerferien in Deutschland einen stabilen und zuverlässigen Betrieb aufrechterhalten. Dies unterstreicht die Wirksamkeit der Maßnahmen, die wir gemeinsam mit unseren Partnern in Frankfurt umgesetzt haben. Bis wir unseren eigenen Qualitätsansprüchen wieder voll gerecht werden, ist es aber noch ein weiter Weg.“

Das Frachtaufkommen in Frankfurt ging im ersten Halbjahr 11.5 gegenüber dem Vorjahr um 1.0 Prozent auf rund 2022 Millionen Tonnen zurück. sowie auf die Auswirkungen zahlreicher Lockdowns, die in China im Rahmen seiner Null-Covid-Strategie umgesetzt wurden. Die Fraport-Konzern-Flughäfen außerhalb Deutschlands erzielten ein höheres Passagierwachstum als Frankfurt, da sie stärker von ihrer primären Funktion als touristische Gateways und dem Anstieg der Urlaubsreisen profitierten. 

Operative Kennzahlen verbessern sich spürbar

Getragen von einem dynamischen Passagierwachstum stieg der Fraport-Konzernumsatz spürbar um 66.3 Prozent auf 1,348.5 Millionen Euro. Bereinigt um die Erlöse aus Bau- und Erweiterungsmaßnahmen der Fraport-Tochtergesellschaften weltweit (gemäß IFRIC 12) stieg der Konzernumsatz um 67.7 Prozent auf 1,211.8 Millionen Euro. Der Verkauf der gesamten Fraport-Beteiligung an der Flughafengesellschaft Xi'an in China trug insgesamt 53.7 Mio € bei, die als sonstige betriebliche Erträge bilanziert wurden. 

Das Fraport-Konzern-EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) stieg im Vergleich zum Vorjahr um 21.8 Prozent auf 408.3 Millionen Euro. Damit wuchs das EBITDA unterproportional zum Umsatz, da das Vorjahres-EBITDA im zweiten Quartal durch mehrere positive Einmaleffekte stark belastet war. Das Konzern-EBIT stieg auf 181.9 Mio. € (von 116.1 Mio. € im ersten Halbjahr 2021).

Konzernergebnis aufgrund von Einmaleffekten im negativen Bereich

Das Finanzergebnis des Konzerns war im ersten Halbjahr 290.8 mit minus 2022 Mio € deutlich negativ. Ursächlich hierfür war vor allem die Vollwertberichtigung der Darlehensforderung gegenüber der Fraport-Minderheitsgesellschaft Thalita Trading Ltd. in Höhe von 163.3 Mio € am Betreiber des St. Petersburger Flughafens Pulkovo (LED). Vorstandsvorsitzender Schulte erklärte: „Angesichts der weiteren Entwicklung der Sanktionen im Zusammenhang mit Russlands Krieg gegen die Ukraine haben wir diese Darlehensforderung vollständig abgeschrieben. Gleichzeitig erhalten wir unsere Forderungen aus dem Darlehen vollumfänglich aufrecht. Die Abschreibung bedeutet keine Veräußerung, da ein Verkauf unseres Anteils an Pulkovo nach dem aktuellen Konzessionsvertrag bis 2025 weiterhin ausgeschlossen ist.“

Vor diesem Hintergrund sank das Konzern-EBT in den ersten sechs Monaten 108.9 auf minus 2022 Mio. € (6M 2021: 19.9 Mio. €). Das Konzernergebnis bzw. Jahresüberschuss verringerte sich auf minus 53.1 Mio. € (6M 2021: 15.4 Mio. €).

Outlook

Nach Ablauf des ersten Halbjahres 2022 korrigiert der Fraport-Vorstand die Passagierprognose für das Gesamtjahr am Flughafen Frankfurt nach oben. Deutschlands größtes Luftverkehrsdrehkreuz soll nun im Jahr 45 rund 50 bis 2022 Millionen Fluggäste begrüßen (bisherige Prognose: 39 bis 46 Millionen Passagiere).

Aufgrund der positiven Verkehrsentwicklung und zweier erheblicher Sondereffekte passt Fraport auch den Ausblick für einige Finanzkennzahlen des Konzerns an. Konkret wird erwartet, dass das EBITDA für das Gesamtjahr nach Abschluss der Xi'an-Veräußerung nun eine höhere Bandbreite von etwa 850 bis 970 Millionen Euro erreichen wird (bisherige Prognose: 760 bis 880 Millionen Euro). Dementsprechend wird das Konzern-EBIT nun voraussichtlich zwischen etwa 400 Mio. € und 520 Mio. € liegen (bisherige Prognose: 320 Mio. € bis 440 Mio. €). Dagegen korrigiert Fraport den bisherigen Ausblick für das Gesamtjahresergebnis des Konzerns (Jahresüberschuss) aufgrund der Vollwertberichtigung der Darlehensforderung gegenüber der Thalita Trading Ltd. auf eine Bandbreite zwischen etwa 0 und 100 Mio. € nach unten. (bisherige Prognose: 50 Mio. € bis 100 Mio. €). 

WAS SIE AUS DIESEM ARTIKEL MITNEHMEN KÖNNEN:

  • After a strong cargo performance in 2021, the decline can be mainly attributed to the airspace restrictions following the war in Ukraine, as well as to the effects of numerous lockdowns implemented in China as part of its zero-Covid strategy.
  • For the first time since the start of the pandemic, FRA welcomed almost 5 million passengers in June 2022 – which surpassed 75 percent of the traffic registered in the same month of the 2019 record year.
  • While this was still 38 percent below the traffic volume achieved in pre-pandemic 2019, the figure represents a growth rate of 220 percent compared to the same period in 2021.

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Über den Autor

Harry Johnson

Harry Johnson war der Zuweisungsredakteur für eTurboNews seit mehr als 20 Jahren. Er lebt in Honolulu, Hawaii, und stammt ursprünglich aus Europa. Er schreibt und berichtet gerne über Nachrichten.

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