Fraport bereitet sich auf Hauptversammlung 2021 vor: Das sagt der Vorstandsvorsitzende

Dennoch gibt es Grund zum Optimismus. Dank des enormen medizinischen Fortschritts und der Einführung von Impfprogrammen ist eine allmähliche Rückkehr zu einer gewissen Normalität in Sicht. Wir beginnen die Lockerung der Beschränkungen im Alltag zu sehen. Wir können wieder Pläne schmieden, auch für den nächsten Urlaub. Das sind gute Neuigkeiten.

Aber eine Hauptversammlung bietet auch eine Gelegenheit, zurückzublicken. Heute möchte ich Ihnen einen Überblick über die Herausforderungen geben, die die Covid-19-Pandemie für die Luftfahrtindustrie und insbesondere für Fraport mit sich gebracht hat. Und vor allem, wie wir diese Herausforderungen gemeinsam gemeistert haben und wie wir den Weg in eine positive Zukunft für unser Unternehmen gestalten – zum Wohle unserer Kunden, Mitarbeiter und Ihnen, unseren Aktionärinnen und Aktionären.

Zweifellos ist dies die schwerste und längste Krise, die die moderne Luftfahrt je erlebt hat. Nur durch sehr schnelles und konsequentes Handeln konnten wir den Fraport-Konzern in dieser Phase im Gleichgewicht halten. Um dies zu erreichen, haben wir umfassende Maßnahmen zur Kostensenkung umgesetzt. Gleichzeitig haben wir unsere Liquiditätsreserven deutlich erhöht. Wir haben alle unsere Konzernflughäfen zügig fit für den Betrieb unter Pandemiebedingungen gemacht. Hier in Frankfurt war es uns – auch als Reaktion auf politische Erwartungen – wichtig, Deutschlands größtes Luftverkehrsdrehkreuz3 für Repatriierungsflüge und internationale Verbindungen sowie für die Versorgung Deutschlands mit Luftfrachtgütern offen zu halten. Damit sind wir unserer Funktion als einer der weltweit wichtigsten Frachtdrehscheiben nachgekommen.

In diesem Zusammenhang möchte ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr enormes Engagement und ihren Einsatz bedanken. Während der Pandemie haben sie ihren Job unter teilweise deutlich erschwerten Bedingungen gemacht – sei es in Frachtflugzeugen, an Sicherheitskontrollen, in Passagierbussen, in der Flughafenklinik oder anderswo in unserem Unternehmen. Dies gilt für unsere Mitarbeiter sowohl hier in Frankfurt als auch an unseren Konzernflughäfen weltweit. Bedanken möchte ich mich auch bei all denen, die in Kurzarbeit gegangen sind, eine Abfindung angenommen oder in Altersteilzeit gegangen sind. Sie alle haben dazu beigetragen, unser Unternehmen wirtschaftlich über Wasser zu halten und letztlich möglichst viele Arbeitsplätze zu sichern.

Heute können wir sagen: Diese Bemühungen waren nicht umsonst. Im Gegenteil, sie bilden die Basis für eine weiterhin positive Zukunft unseres Unternehmens. Die Nachfrage nach Flugreisen ist intakt geblieben, während der Frankfurter Flughafen nach wie vor einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Europa ist. Darüber hinaus haben wir die Krise genutzt, um deutlich schlanker, effizienter und damit wettbewerbsfähiger zu werden.

Trotz aller Sparmaßnahmen haben wir wichtige Zukunftsprojekte weiterverfolgt, darunter den Bau des neuen Terminals 3. Auch bei der Neuordnung der Sicherheitskontrollen am Flughafen Frankfurt haben wir eine wichtige Einigung erzielt. Und wir kommen unserem Ziel, die COXNUMX-Emissionen weiter zu reduzieren, näher. Darauf gehe ich gleich noch genauer ein. Doch werfen wir zunächst einen Blick auf das vergangene Geschäftsjahr.

II. Rückblick auf das Geschäftsjahr 2020

Im Jahr 2020 hat der Frankfurter Flughafen rund 18.8 Millionen Passagiere abgefertigt – der niedrigste Wert seit 1984. Gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2019 entspricht dies einem Rückgang von 73.4 Prozent. Nur dank der ersten drei Monate des Jahres konnten wir für das Gesamtjahr 20 fast 2020 Millionen Passagiere erreichen. Ab Anfang April gingen die Passagierzahlen wöchentlich um bis zu 98 Prozent zurück.

Positiv entwickelte sich hingegen das Frachtaufkommen. Auch der Frachtumschlag war anfangs rückläufig – aufgrund des Mangels an Bauchfracht, die normalerweise auf Passagierflugzeugen verschifft wird. Dies wurde jedoch schnell ausgeglichen. Seit Oktober hat der Frachtverkehr des Frankfurter Flughafens sogar das Niveau von 2019 übertroffen. Das wachsende Frachtaufkommen konnte nur dank der anhaltend starken Leistung unseres Teams und der gesamten Cargo-Community abgewickelt werden. Damit leisten wir weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der deutschen Bevölkerung mit Gütern und sorgen gleichzeitig dafür, dass die deutsche Wirtschaft auch in Zeiten der Pandemie an die internationalen Märkte angebunden bleibt.

Auch die Passagierzahlen an allen unseren Konzern-Flughäfen weltweit waren im vergangenen Jahr gegenüber 2019 deutlich rückläufig, wobei die Entwicklung hier je nach Land differenzierter ausfällt.

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, nicht nur das Verkehrsaufkommen ist im vergangenen Jahr dramatisch eingebrochen. Auch der Umsatz hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf knapp 1.7 Milliarden Euro mehr als halbiert. Trotz unserer schnellen und umfassenden Kosteneinsparungsmaßnahmen haben wir einen deutlichen Nettoverlust ausgewiesen. Das Konzernergebnis (Jahresüberschuss) erreichte minus 690 Millionen Euro. Dies ist der erste Jahresverlust seit 2002, also seit fast zwei Jahrzehnten.

Das operative Ergebnis zeigt, dass die eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen greifen. Obwohl das Konzern-EBITDA mit minus 251 Millionen Euro deutlich im negativen Bereich lag, war dies im Wesentlichen auf Aufwendungen für Personalabbaumaßnahmen in Höhe von 299 Millionen Euro zurückzuführen. Bereinigt um diese Sondereinflüsse haben wir ein positives Konzern-EBITDA von rund 48 Millionen Euro erzielt.

Neben den Maßnahmen auf der Ausgabenseite hatte die Liquiditätssicherung oberste Priorität. Zu Beginn der Krise lag unsere verfügbare Liquidität bereits bei knapp zwei Milliarden Euro. Diese haben wir nochmals deutlich erhöht. Seit Anfang 2020 haben wir uns zusätzliche liquide Mittel in Höhe von 4.8 Milliarden Euro gesichert. Trotz der hohen Mittelabflüsse betrug unsere verfügbare Liquidität zum 4.4. März 31 2021 Milliarden Euro – doppelt so hoch wie zum gleichen Stichtag im Jahr 2020.

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Über den Autor

Linda Hohnholz, eTN-Redakteurin

Linda Hohnholz schreibt und bearbeitet seit Beginn ihrer beruflichen Laufbahn Artikel. Sie hat diese angeborene Leidenschaft auf Orte wie die Hawaii Pacific University, die Chaminade University, das Hawaii Children's Discovery Center und jetzt TravelNewsGroup übertragen.

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