Hohe Lufthansa-Flugpreise sind der Grund dafür, dass der Frankfurter Flughafen 2019 keinen Gewinn erzielen konnte

Bericht von Vorstand und Aufsichtsrat der Fraport zur Hauptversammlung 2023
Fraport-Vorstandsvorsitzender Dr. Stefan Schulte
Geschrieben von Jürgen T Steinmetz

Wenn man die heutige Pressemitteilung von FRAPORT liest, stehen Wachstum, Rekordzahlen und Gewinn im Vordergrund.

FRAPORT betreibt Flughäfen auf der ganzen Welt und dies könnte die Aussage sein, wenn man die Zahlen aller Flughäfen der in Deutschland ansässigen FRAPORT-Flughafenbetreiber zusammenfasst.

Beim internationalen Flughafen Frankfurt in Deutschland liegen die Ergebnisse mit 2019 % des Vor-Covid-Niveaus unter den Statistiken von 86.

Laut FRAPORT-Vorstandsvorsitzender Dr. Stefan Schulte entwickelte sich der Heimatflughafen Frankfurt gut: Das Passagieraufkommen erreichte im dritten Quartal 2023 86 Prozent des Niveaus von 2019.

Allerdings sind 86 % des Niveaus vor Corona kein Vergleich zu anderen FRAPORT-Flughäfen außerhalb Deutschlands und der weltweiten Entwicklung im Luftverkehr.

Der Grund sind teure Lufthansa-Tickets aufgrund der hohen Nachfrage und nicht genügend Flugzeuge im Einsatz. Den Gewinn aus dieser Situation kassiert Lufthansa bis zur Bank. Der Mangel an Piloten spielt auch eine Rolle bei teuren Flugtickets und der Ausweitung der Strecken.

Für die FRAPORT-Flughäfen insgesamt lieferte die Fraport-Gruppe in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023 (entspricht dem Kalenderjahr in Deutschland) eine starke Leistung mit wesentlichen Betriebskennzahlen, die über dem Niveau von 2019 lagen.

Das Ergebnis (Nettogewinn) der Gruppe erreichte in den ersten neun Monaten 357.0 Millionen Euro, getragen vom Verkehrswachstum an den Flughäfen der Gruppe. Zu dieser positiven Entwicklung trug insbesondere ein starkes drittes Quartal bei, in dem Umsatz, EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) und Nettogewinn neue Rekorde erreichten.

Angesichts dieser Entwicklung bestätigt Fraport seinen Ausblick für das Gesamtjahr 2023 und geht davon aus, den oberen Bereich der gegebenen Prognosen zu erreichen.

Fraport-Vorstandsvorsitzender Dr. Stefan Schulte sagte:

„Wir hatten ein starkes drittes Quartal. Als wichtiger Meilenstein konnten wir in diesem Zeitraum an unseren aktiv gemanagten Konzernflughäfen außerhalb Deutschlands eine vollständige Erholung des gesamten Passagierverkehrs auf das Niveau von 2019 verzeichnen. Die 14 griechischen Gateways und der Flughafen Antalya trieben diesen Trend voran, indem sie neue Passagierrekorde aller Zeiten aufstellten.

Damit übersteht FRA die Krise schneller als andere deutsche Großflughäfen.

Unterstützt durch die anhaltende Erholung des Verkehrs hat sich auch unsere finanzielle Leistung deutlich verbessert. Fraport erreichte im dritten Quartal Umsatz, EBITDA und Nettogewinn neue Allzeithochs. Dies ist ein wichtiger Faktor, denn er wird uns helfen, die während der Pandemie entstandenen Schulden weiterhin schrittweise abzubauen.“

Drittes Quartal 2023: Kennzahlen erreichen historische Höchststände

Unterstützt durch die Erholung des Passagierverkehrs in den Sommermonaten stieg der Konzernumsatz im dritten Quartal (Q17.0) 1,083.3 um 3 Prozent auf 2023 Millionen Euro, nach 925.6 Millionen Euro im dritten Quartal 3.

Der Konzernumsatz im dritten Quartal gemäß IFRIC 12 übertraf den jeweiligen Konzernumsatz aus dem Vorkrisenjahr 2019 um 11.4 Prozent (Q3/2019: 972.8 Mio. €). Das Konzern-EBITDA verbesserte sich im dritten Quartal auf 478.1 Mio. € (Q3/2022: 420.3 Mio. €; Q3/2019: 436.7 Mio. €). Das Konzernergebnis bzw. Nettoergebnis sprang um 120.8 Mio. € auf den neuen Rekordwert von 272.0 Mio. € (Q3/2022: 151.2 Mio. €; Q3/2019: 248.6 Mio. €).

Erste neun Monate 2023: Betriebswirtschaftliche Kennzahlen übertreffen das Niveau von 2019

In den ersten neun Monaten (9M) des Geschäftsjahres 2023 stieg der Konzernumsatz gemäß IFRIC 12 um 494.5 Mio. € auf 2,631.9 Mio. € (9M/2022: 2,137.4 Mio. €; 9M/2019: 2,486.7 Mio. €). Im 9M-Umsatz sind erstmals Erlöse aus Luftsicherheitsgebühren in Höhe von 167.0 Mio. € enthalten.

Diese wurden von Fraport erhoben, nachdem Fraport mit Beginn des Jahres 2023 die Verantwortung für die Passagiersicherheitskontrolle am Frankfurter Flughafen übernommen hatte. Das Konzern-EBITDA verbesserte sich in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15.8 Prozent auf 959.5 Millionen Euro (9M/2022: 828.6 Millionen Euro). 9M/2019: 948.2 Mio. €). Das Konzernergebnis (Jahresüberschuss) verbesserte sich spürbar um 258.9 Mio. € auf 357.0 Mio. €. Das Neunmonatsergebnis des Vorjahres in Höhe von 98.1 Mio. Euro wurde durch eine vollständige Abschreibung von Darlehensforderungen gegenüber Thalita Trading Ltd. in Höhe von 163.3 Mio. Euro im Zusammenhang mit der Investition am Pulkovo Airport (LED) in St. Petersburg negativ beeinflusst.

Die Passagiernachfrage bleibt hoch

In den ersten neun Monaten 2023 stieg der Passagierverkehr am Frankfurter Flughafen (FRA) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23.9 Prozent auf rund 44.5 Millionen Reisende. Besonders gefragt waren klassische Urlaubsziele innerhalb Europas und Langstreckenflüge. Der Hochfrequenzverkehr von/nach Nordamerika erholte sich in den ersten neun Monaten weiter und erreichte nahezu das Niveau vor der Pandemie.

Auch die Zahl der Passagiere aus China nahm stetig zu. Während die Passagierzahlen im Jahr 2022 nur an fünf Tagen die Tagesmarke von 185,000 übertrafen, bediente FRA im laufenden Jahr bislang an deutlich mehr Passagieren mehr als 200,000 Passagiere. Infolgedessen belief sich der Passagierverkehr in FRA im ersten Halbjahr 9 auf etwa 2023 Prozent des Niveaus vor der Krise im Jahr 82.

Mit Blick auf die operative Leistung des Frankfurter Flughafens während des Sommerhochs 2023 sagte Vorstandsvorsitzender Schulte: „Wir haben erhebliche Fortschritte bei den operativen Abläufen gemacht. Während der Sommerspitze blieb der Betrieb in Frankfurt weitgehend stabil – auch an den bisher 25 verkehrsreichsten Reisetagen mit über 200,000 Passagieren.

Der Einsatz modernster Technik beschleunigte die Prozesse insbesondere in den Terminals spürbar. Mittlerweile haben wir die Sicherheitskontrollen am Frankfurter Flughafen mit insgesamt 19 CT-Scannern ausgestattet und so die Wartezeit für Passagiere an diesen Kontrollpunkten auf nahezu Null reduziert. Bis zum Frühjahr 2024 werden insgesamt 40 Sicherheitsschleusen in den Terminals 1 und 2 mit der innovativen Technologie ausgestattet. Darüber hinaus haben wir die biometrischen Möglichkeiten entlang der Reisekette auf Passagiere aller Fluggesellschaften ausgeweitet – und so die Reise der Passagiere durch den Flughafen weiter beschleunigt und vereinfacht.“

Der Frachtumschlag (bestehend aus Luftfracht und Luftpost) in Frankfurt ging in 7.5M/9 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2023 Prozent zurück. Dies war vor allem auf die schwache Nachfrage nach Luftfracht aufgrund der Einschränkungen in der Weltwirtschaft zurückzuführen.

Auch die weltweiten Flughäfen des Fraport-Konzerns verzeichneten in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 weiterhin ein Passagierwachstum. Die 14 griechischen Gateways waren erneut Spitzenreiter und steigerten ihren Neunmonatsverkehr im Jahr 11.6 im Vergleich zum Vor-Pandemie-Jahr 2023 um 2019 Prozent Auch der Flughafen Antalya (AYT) an der Türkischen Riviera übertraf im Jahr 2023 das Vorkrisenniveau aus Q3/2019 um rund zwei Prozent. Der kombinierte Verkehr an den von Fraport aktiv verwalteten Flughäfen rund um den Globus erreichte im dritten Quartal erstmals seit der Pandemie wieder das Vor-Covid-Niveau.

Ausblick: Fraport geht davon aus, den oberen Bereich der Prognose für das Geschäftsjahr 2023 zu erreichen

Für das Gesamtjahr 2023 wird erwartet, dass die Passagierzahlen in Frankfurt weiterhin die mittlere Hälfte der prognostizierten Bandbreite von mindestens 80 Prozent bis zu 90 Prozent des Vor-Covid-Niveaus von 2019 erreichen, als rund 70.6 Millionen Passagiere über FRA reisten . Angesichts der positiven Entwicklung in den ersten neun Monaten 2023 und des stabilen Ausblicks für das vierte Quartal bestätigt Fraport auch die im Zwischenbericht zum ersten Halbjahr formulierte Finanzprognose. Das Konzern-EBITDA wird voraussichtlich die obere Hälfte der prognostizierten Bandbreite von 1,040 Mio. € bis rund 1,200 Mio. € erreichen. Das Konzernergebnis wird ebenfalls in der oberen Hälfte der prognostizierten Bandbreite von rund 300 bis 420 Millionen Euro erwartet.

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Über den Autor

Jürgen T Steinmetz

Jürgen Thomas Steinmetz ist seit seiner Jugend in Deutschland (1977) kontinuierlich in der Reise- und Tourismusbranche tätig.
Er gründete eTurboNews 1999 als erster Online-Newsletter für die weltweite Reisetourismusbranche.

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