Saudi-Arabiens Entdeckung in AlUla schreibt die Geschichte neu

Dr. Omer Aksoy
Dr. Omer Aksoy und Giulia Edmond messen die Handaxt – Bild mit freundlicher Genehmigung von RCU
Geschrieben von Linda Hohnholz

Die Forschungsteams der Königlichen Kommission für Al-Ula im Nordwesten Saudi-Arabiens sind weiterhin damit beschäftigt, alte Geheimnisse zu lüften und die vermutlich größte steinerne „Handaxt“ zu entdecken, die jemals auf der Welt gefunden wurde.

Erste Untersuchungen vor Ort deuten darauf hin, dass dieses riesige Werkzeug aus feinkörnigem Basalt 20 Zoll lang ist und offenbar das größte „Handbeil“ der Welt ist. Das Artefakt stammt aus dem Unter- bis Mittelpaläolithikum und ist über 200,000 Jahre alt.

Die Handaxt wurde von einem internationalen Team von Archäologen in Zusammenarbeit mit der Royal Commission for AlUla (RCU) unter der Leitung von Dr. Omer „Can“ Aksoy und Dr. Gizem Kahraman Aksoy von TEOS Heritage entdeckt. Das Team erkundete eine Wüstenlandschaft südlich von AlUla, die sogenannte Qurh-Ebene, um nach Beweisen für menschliche Aktivitäten in der Antike zu suchen.

Dem Team ist es bereits gelungen, archäologische Artefakte zu entdecken, die zeigen, dass dieses verbotene Land in der frühen islamischen Zeit die Heimat einer lebendigen Gemeinschaft war, und nun verspricht die Entdeckung dieses seltenen und einzigartigen Objekts, ein neues Kapitel in der Menschheitsgeschichte in Arabien und darüber hinaus aufzuschlagen ausschreiben.

Das aus feinkörnigem Basalt gefertigte Steinwerkzeug ist 20 Zoll lang und wurde auf beiden Seiten bearbeitet, um ein robustes Werkzeug mit verwendbaren Schneid- oder Hackkanten zu schaffen. Über die Funktionalität kann man derzeit nur spekulieren, aber trotz seiner Größe liegt das Gerät gut in zwei Händen.

Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen und dieser Fund ist nur einer von mehr als einem Dutzend ähnlicher, wenn auch etwas kleinerer, paläolithischer Handäxte, die entdeckt wurden. Es besteht die Hoffnung, dass weitere wissenschaftliche Forschungen mehr Details über den Ursprung und die Funktion dieser Gegenstände und die Menschen, die sie vor Hunderttausenden von Jahren hergestellt haben, enthüllen werden.

Dr. Ömer Aksoy, Projektleiter, sagte:

„Diese Handaxt ist einer der wichtigsten Funde in unserer laufenden Untersuchung der Qurh-Ebene.“

„Dieses erstaunliche Steinwerkzeug ist mehr als einen halben Meter lang (Länge: 51.3 cm, Breite: 9.5 cm, Dicke: 5.7 cm) und das größte Beispiel einer Reihe von Steinwerkzeugen, die an dieser Stelle entdeckt wurden.“ Bei der Suche nach Vergleichen auf der ganzen Welt wurde kein Faustkeil derselben Größe gefunden. Damit könnte es sich um eine der größten jemals entdeckten Handäxte handeln.“

Zusätzlich zu dieser Untersuchung der Qurh-Ebene überwacht die RCU derzeit 11 weitere spezielle archäologische Projekte, die in AlUla und im nahegelegenen Khaybar durchgeführt werden. Dieses ehrgeizige Forschungsprogramm wird mit dem Ziel durchgeführt, die Geheimnisse der Antike in dieser Region weiter zu entschlüsseln. Diese außergewöhnliche Entdeckung macht deutlich, wie viel es noch zu lernen gibt Saudi-Arabienist die Menschheitsgeschichte.

Die Archäologie ist ein wesentliches Element bei der umfassenden Erneuerung des AlUla-Bezirks durch die RCU als weltweit führendes Ziel für Kultur- und Naturerbe.

Die 12 archäologischen Missionen, die während der Herbstsaison 2023 von Oktober bis Dezember durchgeführt werden, stellen eine der weltweit größten Konzentrationen archäologischer Forschung und Erhaltung dar. Die Arbeiten werden fortgesetzt, weitere Missionen sind im Winter und Frühjahr 2024 geplant.

AlUla
Beobachtung der Faustkeil mittels Lupe

Die Herbstsaison 2023 bietet ein bemerkenswertes internationales Treffen von mehr als 200 Archäologen und Kulturerbeexperten, darunter Experten aus Australien, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Saudi-Arabien, der Schweiz, Syrien, Tunesien, der Türkei und dem Vereinigten Königreich. Viele der Projekte sind eine Fortsetzung der laufenden Forschung, die die Ausbildung und Betreuung von mehr als 100 Archäologiestudenten aus Saudi-Arabien umfasst.

Im September fand der erste AlUla World Archaeology Summit statt, der die Stellung von AlUla als Zentrum archäologischer Aktivitäten hervorhob. Der Gipfel zog mehr als 300 Delegierte aus 39 Ländern an und führte zu interdisziplinären Gesprächen mit dem Ziel, die Archäologie mit größeren Gemeinschaften zu verbinden.

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Über den Autor

Linda Hohnholz

Chefredakteur für eTurboNews mit Sitz im eTN-Hauptquartier.

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