Reisewarnung für von Berlin abgelehnte ausländische Touristen

Der deutsche Außenminister sagte Besuchern aus dem Ausland, er sehe keinen Grund für die Terrorwarnungen der US- und britischen Regierungen an ihre Bürger im Vorfeld der Bundestagswahl am Wochenende

Der deutsche Außenminister sagte Besuchern aus dem Ausland, er sehe keinen Grund für die Terrorwarnungen der US- und britischen Regierungen an ihre Bürger im Vorfeld der Bundestagswahlen am Wochenende.

Frank-Walter Steinmeier sagte am Donnerstag in Berlin, dass ausländische Touristen derzeit nicht besonders vorsichtig sein müssen.

"Ich konnte keinen Grund für eine Reisewarnung feststellen", sagte der Außenminister in Bezug auf die diese Woche von Washington und London ausgegebenen.

Die Reisewarnung, die am Mittwoch auf der Website des US-Außenministeriums veröffentlicht wurde und bis zum 11. November gültig ist, listet Deutschland als eines von sechs Ländern auf, die derzeit potenziell gefährlich sind:

"Das Außenministerium warnt US-Bürger, dass Al-Qaida unmittelbar vor und nach den Bundestagswahlen am 27. September in Deutschland mit Terroranschlägen gedroht hat."

Doch am Donnerstag hieß es aus deutschen Sicherheitskreisen, Terrordrohungen seien noch abstrakt und es habe keine konkreten Hinweise auf geplante Anschläge gegeben.

Die Sicherheit wurde letzte Woche verschärft, indem Flughäfen und Bahnhöfe in ganz Deutschland unter genauer Beobachtung stehen und eine erhöhte Zahl bewaffneter Polizisten auf den Straßen patrouilliert.

Video droht Angriff

Aber das State Department geht auf Nummer sicher. In ihrer Warnung an die Bürger zitierte sie ein kürzlich veröffentlichtes Video, das angeblich von der Medienproduktionsabteilung von Al-Qaida herausgegeben wurde.

„Al-Qaida hat kürzlich ein Video veröffentlicht, in dem Deutschland ausdrücklich vor Angriffen gewarnt wird. Die deutschen Behörden nehmen die Bedrohung ernst und haben Maßnahmen ergriffen, um das Sicherheitsniveau im ganzen Land zu erhöhen.“

Das britische Auswärtige Amt erwähnte das gleiche Video und teilte seinen Staatsangehörigen mit, dass in Deutschland eine allgemeine Terrorgefahr bestehe und es Anschläge auf öffentliche Plätze geben könnte, die von Expatriates und ausländischen Reisenden frequentiert werden.

Bombenanschläge erschütterten Wahlen in Spanien

Analysten befürchten, dass al-Qaida einen ähnlichen Angriff plant, den sie drei Tage vor den Parlamentswahlen 2004 in Spanien koordinierte. Bei der Explosionsserie in der Hauptstadt Madrid wurden 191 Menschen getötet und mehr als 1,800 verletzt.

Die deutschen Medien haben das ganze Jahr 2009 über Befürchtungen einer möglichen Al-Qaida-Verschwörung zu Hause geäußert. Im Juni berichtete das wöchentliche Nachrichtenmagazin Der Spiegel, die USA hätten Berlin gewarnt, dass al-Qaida eine Bruderorganisation namens „al-Qaida der Islamischer Maghreb“, um Deutschland in naher Zukunft anzugreifen.

In dem Video vom 18. September warnte Bekkay Harrach, ein deutscher Staatsbürger, der Al-Qaida-Mitglied ist, vor einem Angriff kurz nach den Wahlen, falls die deutschen Truppen nicht aus Afghanistan abgezogen würden.

„Wenn sich das deutsche Volk für die Fortsetzung des Krieges entscheidet, hat es seine eigene Strafe verhängt“, sagte er.

Er forderte die Muslime auch auf, nach den Wahlen vom 27. September zwei Wochen lang öffentliche Plätze zu meiden.

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Über den Autor

Linda Hohnholz

Chefredakteur für eTurboNews mit Sitz im eTN-Hauptquartier.

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