Das Schloss Friedrichstadt Berlin ehrt jüdische Wurzeln

Das Schloss Friedrichstadt Berlin ehrt jüdische Wurzeln
Friedrich
Geschrieben von Jürgen T Steinmetz

Das Friedrichstadtschloss Berlin erkennt seine "jüdischen Wurzeln seit 1919" an Die ereignisreiche Bühnengeschichte des heutigen Friedrichstadt-Palastes Berlin begann vor hundert Jahren.

Am 29. November 1919 eröffnete der jüdische Theatervisionär Max Reinhardt das Gro fl es Schauspielhaus - den Vorgänger des Palastes. Das Theater wurde im Dritten Reich in Theater des Volkes umbenannt und direkt vom Joseph Goebbelsí Reichsministerium für öffentliche Aufklärung und Propaganda kontrolliert. Bereits im Sommer 1945 wurde der Betrieb des Theaters im sowjetischen Sektor Berlins nach dem Krieg wieder aufgenommen und erhielt 1947 den heutigen Namen Friedrichstadt-Palast.

Bis 1990 war der Palast das größte Unterhaltungstheater in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) - und heute auch im wiedervereinigten Deutschland. Angesichts des Wiederauflebens des Antisemitismus und als Zeichen der Solidarität für das jüdische Leben in Deutschland erkennt der Palast sein jüdisches Erbe während der Feierlichkeiten stolz mit einer Flagge an, die den Davidstern trägt. Seit Beginn der Jubiläumssaison 2019/20 hat der Palast die ereignisreiche Geschichte des Theaters mit einer Vielzahl von Aktivitäten überprüft.

Das meistbesuchte Theater der deutschen Hauptstadt hat jetzt vor seinem Haupteingang eine Flagge gehisst, die einen Davidstern und die Aufschrift "Jüdische Wurzeln seit 1919" in deutscher und englischer Sprache trägt. „Unsere Gründer von 1919 litten später unter den Nazis. Max Reinhardt als Jude, Erik Charell als Jude und Homosexueller und Hans Poelzig als expressionistischer Architekt. Während Reinhardt und Charell ins Exil gingen, war es Poelzig verboten, seinen Beruf auszuüben “, sagt Dr. Berndt Schmidt, Generaldirektor des Palastes. „Es ist Teil der DNA unseres Theaters und eine Verpflichtung für die Gegenwart.

Besonders nach dem Angriff auf die Synagoge in Halle und den Angriffen auf Rabbiner und Mitglieder der jüdischen Gemeinde in ganz Deutschland. “Aufgrund seiner ereignisreichen Geschichte steht der Palast heute bewusst für Freiheit, Vielfalt und Demokratie. Seit 2014 hat das Theater die Botschafter von Ländern, deren Gesetze Homosexuelle unterdrücken, nicht mehr zu seinen Premieren eingeladen. Darüber hinaus distanzierte sich Schmidt 2017 öffentlich von den rassistischen und nationalistischen Weltanschauungen der Alternative für Deutschland (AfD), einer politischen Partei mit rechtsextremistischen Elementen, die auch im Deutschen Bundestag vertreten ist.

In den Medien und unter den Extremisten kam es zu einem Streit darüber, ob ein staatseigenes Theater solche öffentlichen Erklärungen abgeben darf. Dr. Berndt Schmidts Perspektive: „Wenn wir Freiheit und künstlerische Freiheit in Gefahr sehen, dürfen deutsche Theater nicht nur - sie müssen es auch. Was sollten die Lehren aus der deutschen Geschichte noch sein? “Auf dem Höhepunkt der Kontroverse am 7. Oktober 2017 musste das gesamte Theater mit fast 2,000 Gästen wegen einer anonymen Bombengefahr für kurze Zeit evakuiert werden. Hintergrundinformation: Über die Gründer des Palastes: Max Reinhardt war der visionärste Impresario und Theaterbesitzer seiner Zeit. Hans Poelzig war ein einflussreicher Architekt.

Erik Charell konzipierte die Revue-Shows der „Goldenen Zwanziger Jahre“ in Berlin, entdeckte Marlene Dietrich und die Comedian Harmonists und schuf die Operette „Im Wei fl en Rˆsslí“ (The White Horse Inn), die ein weltweiter Hit war. Ab 1933 untersagten die Nationalsozialisten allen drei die Arbeit in Deutschland. Ihre jüdische Abstammung führte Reinhardt und Charell ins Exil; Als Homosexueller und Jude war Charell besonders gefährdet. Poelzig wurde aufgrund seiner expressionistischen ("entarteten") Architektur zunehmend Repressalien ausgesetzt.

1980 musste der alte Palast wegen baulicher Schäden am Gebäude geschlossen und abgerissen werden. Am 27. April 1984 wurde der neue Palast als letzter Großbau der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) eröffnet. Es beeindruckt noch heute mit der größten Theaterbühne der Welt. Der neue Friedrichstadt-Palast bietet Platz für 1,900 Gäste und ist damit das größte Theater Berlins. Mit 700,000 † Gästen pro Jahr ist es das meistbesuchte Unterhaltungstheater in Deutschland.

Mehr zum deutschen Tourismus: www.deutschertourismusverband.com 

<

Über den Autor

Jürgen T Steinmetz

Jürgen Thomas Steinmetz ist seit seiner Jugend in Deutschland (1977) kontinuierlich in der Reise- und Tourismusbranche tätig.
Er gründete eTurboNews 1999 als erster Online-Newsletter für die weltweite Reisetourismusbranche.

Teilen mit...